Dienstjubiläum des Obergärtners in Seggerde

Dienstjubiläum des Obergärtners in SeggerdeSeggerde. In geistiger und körperlicher Frische habe der Obergärtner Robra in Seggerde sein 50jähriges Dienstjubiläum gefeiert, erfuhren die Leser des Weferlinger Anzeigers im Februar 1923 und weiter: „Von seinem Chef, dem Landrat a.D. von Davier, erhielt er ein Geldgeschenk, von den Mitbeamten einen Lehnstuhl. Der Jubilar, der Garde-Dragoner war und den Feldzug von 1870/71 mitmachte, diente schon dem früheren Besitzer des Rittergutes, dem Domherrn von Spiegel.“

Landwirte helfen ohne Lohn

Landwirte halfen ohne Lohn beim Straßenbau

Weferlingen. Klamme Kassen und schlechte Straßen haben auch die Gemeindevertreter schon vor 100 Jahren beschäftigt. So wurde in der Sitzung der Gemeindevertretung im März 1923 festgestellt, „dass die Pflege der Straßen, besonders der Landstraßen, arg vernachlässigt worden ist. Zum Ausbau der Saalsdorfer Chaussee haben sich die Landwirte und Anlieger bereit erklärt, die nötigen Fuhren unentgeltlich zu leisten.“ Nur so sei es möglich, „die immerhin noch erheblichen Kosten der Wiederherstellung dieser sich in besonders schlechtem Zustande befindlichen Straße aufzubringen.“ Diese Kosten sollten jedoch aus der Gemeindekasse getragen werden, schrieb der Weferlinger Anzeiger.

Arbeitslosigkeit 1923

1923 gab es 160 Arbeitslose in Weferlingen

Weferlingen. Die Arbeitsnot überall in Deutschland mache sich auch in der Region bemerkbar, war im Januar 1923 im Weferlinger Anzeiger zu lesen. Die Zeitung schreibt: „Man zählt jetzt in Weferlingen über 160 Arbeitslose. Die Waggonbau-Abteilung der Zementfabrik Drachenberg wird, wie wir hören, stillgelegt. Danach sollen an 100 Mann entlassen werden.“

Der Bürgerverein bereitet sich auf den Start in die neue Saison vor

Am Sonntag, 24. April, sollen das Heimat- und Apothekenmuseum und der Aussichtsturm erstmals wieder regulär geöffnet werden. An jedem dritten Sonntag im Monat können dann bis Oktober Gäste kommen. Für den Auftakt bereitet der Vorstand des Vereins eine Sonderausstellung über die heimische Tierwelt vor, kündigt der Vereinsvorsitzende Heiko Kloß an. Der Landesjagdverband hat dafür Unterstützung zugesagt, er wird Fotografien von Tieren in Wald und Flur zur Verfügung stellen. Der Naturpark Drömling könnte präparierte Tiere beisteuern. Außerdem soll die Schmetterlingssammlung, die der Weferlinger Alfred Fischer jun. 2006 dem Heimat- und Apothekenmuseum gestiftet hatte, gezeigt werden. Sein Vater Alfred Fischer (1902 – 1987) hatte von Jugend an Schmetterlinge und Käfer gesammelt. 1986 war die Sammlung erstmals in einer Sonderausstellung in der Weferlinger Heimatstube zu sehen und zog damals in vier Stunden Öffnungszeit 350 Besucher an.

Da die Schmetterlings- und Käferpräparate im Laufe der Jahre Schaden genommen hatten, bat der Bürgerverein vor mehreren Jahren die Entomologische Gesellschaft in Magdeburg um Hilfe. Vier Mitglieder dieser Gesellschaft hatten daraufhin in mühevoller Arbeit die Schmetterlinge und Käfer restauriert, sie haben beispielsweise abgebrochene Fühler oder Flügel wieder angeklebt und die Arten bestimmt. Alfred Fischer sen. war selbst einst Mitglied der Fachgruppe Entomologie.

2015 wurde die erneuerte Sammlung im Museum erstmals gezeigt. Seitdem wird sie in Schaukästen in einem Schrank verwahrt und so vor zu viel Lichteinfall geschützt. Passend zur heimischen Tierwelt soll sie nun erneut präsentiert werden.

neues taubengitter

Taubensperre installiert, jetzt müssen sie von draussen zuschauen.

Bevor es im Museum jedoch richtig losgeht, treffen sich Vereinsmitglieder noch zum Frühjahrsputz. Auch im Turm ist einiges zu tun.

Hier bereitet vor allem Taubendreck große Probleme. Und nach kräftigen Regenfällen steht regelmäßig Wasser im Turm.

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Gerd Müller (l.) und Sascha Broß waren am Sonnabend dabei, der Bank in der Grünanlage ein neues Fundament zu geben.

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Kraftakt….alte Fundamente können sehr schwer sein!

Am Sonnabend trafen sich einige Vereinsmitglieder zu einem Arbeitseinsatz in der Grünanlage am Steinweg, wo eine Stele an den Entomologen und Forstmann Maximilian Wahnschaffe erinnert. Die Bank in dieser Anlage musste ein neues Fundament bekommen. Dafür musste das alte Fundament erst ausgegraben werden.

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Die erste Bank steht, wen auch provisorisch zum Aushärten des Betons.

Der Vorstand des Bürgervereins hat inzwischen auch weitere Termine für Veranstaltungen geplant. So soll zum Internationalen Museumstag am 15. Mai, der unter dem Motto „Museen mit Freude entdecken“ steht, ein kleines Fest für die ganze Familie vorbereitet werden. Der Tag soll besonders dem Handwerk gewidmet werden.

Für den 19. Juni steht der beliebte Turmtreppenlauf auf dem Kalender. Viel Energie ist für den alljährlichen Tag des offenen Denkmals, der am 11. September begangen wird, wieder nötig. Und zum Saisonschluss am 16. Oktober wird in diesem Jahr ein Herbstmarkt ins Auge gefasst.

Quelle: Volksstimme/ M.Bullmann

Kuh gekauft für 3 Millionen Mark

Weferlingen. Die gegenwärtige Inflation verunsichert viele. Doch wie viel mehr muss die Inflation vor einem Jahrhundert unsere Vorfahren aus der Bahn geworfen haben. Da ging es um kaum vorstellbare Summen. So berichtete der Weferlinger Anzeiger im März 1923: „Einen saftigen Braten zur Konfirmationsfeier wird die von den Fleischermeistern Gebrüder Tennstedt hier geschlachtete Kuh geben. Diese wog 16 Zentner und stammt aus der Wirtschaft eines Landwirts unserer Gegend.“ Die Zeitung ergänzt: „Dass ein solches Stück Rindvieh trotz der gefallenen Preise immer noch ein Schweinegeld kostet, zeigt die Tatsache, dass diese Kuh mit 3 Millionen Mark bezahlt worden ist.“

Quelle: Volksstimme/ M.B.

Historische Fachbücher für das Museum

Das Heimat -und Apothekenmuseum in Weferlingen ist um vier medizinische Fachbücher reicher. Doris Laukamp hat diese „Praktischen Hebammen-Bücher“ gebracht. Die „Lehrbücher der Geburtshülfe“ von 1830, 1850, 1866 und 1878 stammen von Dorothee Rust, einer ihrer Vorfahrinnen mütterlicherseits, die in Hörsingen als Hebamme gewirkt hat. Bernd Hoffmann, der sich mit Gerd Müller ehrenamtlich um das Museum kümmert, hat die Bücher in den kleinen Raum im Obergeschoss gestellt, der schon wie ein medizinisches Kabinett aus vergangenen Zeiten anmutet. Doris Laukamp war sich sicher, dass die Bücher hier einen guten Platz bekommen und für die nächsten Generationen erhalten werden.bernd schwesternzimmer quer

Der medizinische Bereich des Museums am Gutshof wächst immer weiter. Angefangen hat es mit der kompletten Einrichtung der Weferlinger Adler-Apotheke von 1835, die im Erdgeschoss einen ganzen Raum füllt. Dazu kamen Gerätschaften aus dem einstigen Landambulatorium in Weferlingen.

Da in der Region bekannt ist, dass es diese Einrichtung gibt, wurden dem Bürgerverein, der sich um das Museum kümmert, immer wieder medizinische Einrichtungen und Geräte angeboten. In dem kleinen Raum im Obergeschoss befindet sich fast das gesamte Inventar der ehemaligen Schwesternstation aus Etingen. Hinzu kamen dann noch Geräte und Mobiliar aus der früheren Schwesternstation in Böddensell. Tische, Stühle und Sessel aus Böddensell stehen auch im Eingangsbereich des Museums, wo die Besucher bei Kaffee und Kuchen verweilen können, wenn das Museum geöffnet ist.

Weitere Spenden hat der Bürgerverein vom früheren Weferlinger Zahnarzt Dr. Fritjof Boeckler, von der Weferlinger Ärztin Juliane Ingelmann, von Dr. Hüsgen aus Haldensleben und Gudrun Fritzen erhalten.

Das Heimat- und Apothekenmuseum ist in der Regel von Ostern bis Oktober einmal im Monat sonntags oder nach Absprache geöffnet. Im großen Raum im Obergeschoss werden dann neben dem allgemeinen Museumsbestand im Haus wechselnde Sonderausstellungen gezeigt. Und zu den Öffnungszeiten des Museums kümmern sich die Mitglieder des Bürgervereins auch darum, dass Interessenten den Grauen Harm, den Aussichtsturm, besteigen können.

Quelle: Volksstimme/ M.B.

Tag der süßen Tour 2021

113 Jahre lang hat die Zuckerfabrik das Leben in Weferlingen mitbestimmt. Einmal im Jahr wird diese Zeit auf Bildern und Dokumenten wieder lebendig, und damit auch in den Erinnerungen vieler Weferlinger und Nachbarn.

Der Bürgerverein Weferlingen hat sich der Geschichte des Fleckens verschrieben. Das betrifft nicht nur den Markgrafen von Kulmbach-Bayreuth und sein Mausoleum, sondern ebenso jüngere Geschichte. Alljährlich zum Süßen Tag im Oktober geht es ganz besonders um ein Stück Industriegeschichte. 1877 wurde die Zuckerfabrik in Weferlingen in Betrieb genommen, 1990 wurde sie geschlossen und anschließend abgerissen. Geblieben sind nur Straßennamen, denn auf dem einstigen Fabrikgelände stehen heute unter anderem Tankstelle und Einkaufsmärkte. Am Süßen Tag erinnert in der Bibliothek eine umfangreiche Ausstellung über die Fabrikgeschichte. Um die 200 Männer und Frauen haben Mitte der 1980er Jahre in der Rübenkampagne in der Zuckerfabrik gearbeitet. Zwischen 1000 und 1200 Tonnen Rüben wurden pro Tag verarbeitet. Zucker aus Weferlingen wurde 1960 bis 1989 sogar in die Sowjetunion, nach England, Island, Indien, in den Sudan, die BRD und nach Westberlin exportiert, und zwar über den Hamburger Hafen.

Auf dem Monitor in der Bibliothek laufen abwechselnd zwei ganz unterschiedliche Filme. Einer entstand in der letzte Kampagne 1990 kurz vor der Schließung. Beschäftigte der Zuckerfabrik Clauen haben damals die Weferlinger Fabrik besucht und sich vom Betriebsleiter Thilo Zellmann führen lassen. Klaus Busse hat darüber einen Film aufgenommen, sein Freund Henning Serger hat ihn an den Bürgerverein weitergereicht. Im niedersächsischen Clauen wurde damals Rohzucker produziert, in Weferlingen Weißzucker. Die Fabrik in Clauen gibt es heute noch. Der zweite Film gibt einen Einblick in die moderne Rübenverarbeitung in Klein Wanzleben.

Zeitweise geht es am Süßen Tag fast wie bei einem Ehemaligentreffen der Zuckerwerker zu. Männer und Frauen sehen sich die Filme an oder die Tafeln mit Dokumenten und Fotografien, die Bernd Hoffmann zusammengestellt hat. Dabei leben Erinnerungen auf, zum Beispiel an Flugasche auf Fensterbänken, an den Lärm und den unverkennbaren Geruch, der während der Kampagne einfach nicht weichen wollte.

Viele Familien haben auf dem Fabrikgelände gewohnt. Wenn Rohrzucker aus Kuba verarbeitet wurde, konnte man kein Fenster aufmachen, erzählen ein paar Frauen. Der Rohrzucker lag im Freien, und überall schwirrten Wespen und Bienen. Rohrzucker wurde hier ab 1978 verarbeitet, jährlich zwischen 3000 und 7000 Tonnen. Die Kinder seien nie mit sauberen Schuhen zur Schule gekommen, erinnern sich die ehemaligen Zuckerwerker, denn überall auf dem Betriebsgelände sei es schlammig gewesen.

Bernd Hoffmann ergänzt die Ausstellung immer wieder. Auch jetzt kann er wieder ein neues Exponat hinzufügen. Klaus Hirschfeld bringt am Wochenende Kopien von Absenderfreistempeln mit. Der Philatelist aus Haldensleben stammt aus Klinze und kennt die Zuckerfabrik noch aus seiner Schulzeit.

 

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Klaus Hirschfeld (r.) überrascht Bernd Hoffmann mit Kopien von Absenderfreistempeln der Zuckerfabrik Weferlingen. Auch Bernd Hoffmanns Enkelinnen Catharina (l.) und Alexis sehen sich die Stempel an.

Text & Foto: Marita Bullmann

Aufregender Ausflug in die Geschichte – Ferienhort auf den Spuren einstiger Weferlinger Burgbewohner und Eroberer

Einen spannenden Vormittag in der Weferlinger Geschichte brachten die Hort-Ferienkinder zu. Rund um das Burggelände wurden Ritter- und Adelsgeschichten hautnah noch einmal lebendig. Spannende Geschichten rund um die Zeit, als Ritter noch über das Land ritten und Burgen ihr Zuhause waren, erfuhren die Kinder aus dem Weferlinger Ferienhort.  Heike Bernstorff von der Bibliothek/Tourist-Info kennt sich nicht zuletzt als Mitglied des Bürgervereins aus in der Weferlinger Geschichte und auch in Sachen Geschichten von Rittern und Burgen. Als Bibliothekarin stöbert sie selbst gern in Büchern und liest den Kindern etwas vor. Doch dieses Mal wurde es noch viel spannender. Sie hatte nicht einfach eine Geschichte parat.

Am Heimatmuseum erzählte sie den Kindern in ihrem mittelalterlichen Magd-Kleid, wie es sich früher in solchen Burgen leben ließ. Welche Bedeutung hat so ein Bergfried wie der Graue Harm? Wozu dienten Burgen überhaupt? Wann kamen die Ritter, was wollten sie, und wer schickte sie überhaupt los? Heute ist die Weferlinger Burg eine Ruine, doch das war nicht immer so. Alte Fotos von 1928 zeigen die Burg noch mit einem Dach über den dicken Mauern. Erst nach einem Brand verlor die Burg ihre Haube. „Auf dem Hof stand ein Taubenturm, eine Wendeltreppe führte in die oberen Gemächer“, konnte Heike Bernstorff den Kindern ebenfalls noch alte Fotos zeigen.

Wie bei „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ gehörten Tauben und Kammern im Turm zum alltäglichen Leben in einer Burg. „Er sieht aus wie Mozart“, meinte eines der Hortkinder zu einem Foto des Markgrafen, der für Weferlingen über viele Jahre eine große Bedeutung hatte. Richtig, damals trugen die adligen Herren lockige Perücken, Rüschenhemden und Beinkleider – eben wie Mozart. Die fast 30 Mädchen und Jungen teilten sich in zwei Gruppen auf. Während eine Gruppe den Bergfried Grauer Harm erklimmen durfte, nahm die zweite Gruppe auf Decken im Burggelände Platz, um Geschichten von Heike Bernstorff zu lauschen.

Aus der Buchreihe „Das will ich wissen“ trug sie vor, wie man früher zum Ritter wurde – über Page und Knappe konnten sich junge Männer nämlich zum Ritter qualifizieren.

Und wenn Mädchen auch Ritter werden wollten? Das war eigentlich aussichtslos, wenigstens aber sehr schwierig, doch tapfere Mädchen setzten sich manchmal eben doch durch, wie die Geschichte der Geschwister Anselm und Anna bewies. Mit dem Abenteuer „Gespenst sucht Ritter“ gab es noch gruselige Gänsehautstimmung. Dann wurde noch einmal getauscht, so dass alle Kinder das Vergnügen hatten, die Aussicht vom Turm zu genießen und gleichzeitig den spannenden Geschichten in der Burg zu lauschen.

(Text: Carina Bosse, Volksstimme)

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Mütter planen Sport für ihre Kinder

Schon mit zwei Jahren können Mädchen und Jungen in Weferlingen Mitglieder des 140 Jahre alten Männerturnvereins werden. Kinderturnen im Verein gibt es seit neun Jahren. Die jüngsten Abteilungen des MTV sind für die Jüngsten im Flecken Weferlingen gegründet. Dazu gehört neben dem Kinderturnen die Leichtathletik.

Das Turnen hat die Abteilung Kinderturnen des Männerturnvereins (MTV) Weferlingen zumindest im Namen. Im Heimat- und Apothekenmuseum des Fleckens wird gerade eine Sonderausstellung zum 140. Geburtstag des MTV vorbereitet. Dabei geht es natürlich um die Anfangsjahre des 1881 gegründeten Vereins, aber auch um die Vorstellung aller Abteilungen, die den Verein heute ausmachen. Die Abteilungen Leichtathletik und Kinderturnen sind die jüngsten im MTV.

Das Turnen der Kinder hat mit dem Turnen der Männer in den Gründungsjahren des Vereins allerdings überhaupt nichts zu tun, meint Kathrin Künzel. 01_DSC_0838

Die junge Mutter hat die Abteilung gemeinsam mit Mirja Storbeck vor etwa zwei Jahren übernommen. Das sei ein Eltern-Kind-Turnen, erzählt die Weferlingerin. Kinder im Alter von zwei bis zu acht Jahren träfen sich dazu mit ihren Eltern in der Allertal-Halle. Geturnt wird jeweils donnerstags nachmittags, wenn es denn endlich wieder möglich sein wird. Eigentlich geht es mehr darum, gemeinsam Spaß an der Bewegung zu haben, bei kleinen Spielen zu wetteifern. 40 bis 45 Kinder sind angemeldet, und darunter seien mehrere Geschwisterkinder, berichtet Kathrin Künzel. Sie bedauert, dass regelmäßige Treffen der Gruppe schon so lange wegen der Corona-Pandemie nicht möglich sind.

Stephanie Jörend und Jana Malicke haben die Abteilung Kinderturnen vor neun Jahren gegründet, weil sie auch für ihre eigenen Kinder nach einer sportlichen Betätigung gesucht haben. Die Initiatorinnen des Kinderturnens wollten 2012, als sie die Abteilung aus der Taufe gehoben haben, einfach den Mädchen und Jungen von klein an eine Möglichkeit geben, sich bei Spielen und kleinen Übungen zu bewegen und dabei Spaß an sportlichen Aktionen zu finden. In einem Alter von acht Jahren ist diese Phase für die Kinder vorbei. Dann können sie in andere Abteilungen des Vereins wechseln, sagt Kathrin Künzel, zum Beispiel zum Fußball oder Handball, das sind die größten Abteilungen des Vereins.

Oder auch zur Leichtathletik. Für Stephanie Jörend ist das eine gute Fortsetzung des Kinderturnens. Deshalb engagiert sie sich nun seit zwei Jahren dafür, hat also noch eine neue Abteilung gegründet. „In erster Linie trainieren wir mit verschiedenen Stationen die einzelnen Muskelgruppen und die Koordination. Jeder darf sich ausprobieren und rausholen, welche seine Sportart ist“, erklärt sie. Sie nennt es Spiel-Leichtathletik. Es gehe nicht um Wettkampf, sondern nur um die Verbesserung der eigenen Leistung, wenn das die Kinder möchten. Außerdem dürfen auch die Eltern mit laufen, springen usw. Davon machen aber nicht viele Gebrauch.

Leichtathletik hatte in Weferlingen auch mal Tradition. Olympiasiegerin Angela Voigt, geb. Schmalfeld, hat hier bei Horst Tober als Schülerin zuerst verschiedene leichtathletische Disziplinen trainiert und sich schließlich für den Weitsprung entschieden.

Heute gibt es in der Leichtathletik übrigens eine Kooperation mit den Schulen, so dass sich zum Beispiel zu Trainingszwecken auch Nichtmitglieder aufs Sportfest vorbereiten können. Trainiert werden soll in der Regel nur in der warmen Jahreszeit, in der Zeit nach den Osterferien bis zu den Herbstferien. In den Sommerferien ist Pause und im Winter auch. 2019 ins Leben gerufen, kam diese neue Abteilung leider noch nicht richtig zum Zug. Nur im ersten Jahr konnten sich die Kinder auspowern. Auch in diesem Jahr sieht es nicht gut aus. Nach den Osterferien jedenfalls kann das Training nicht beginnen.

Noch weiß der Bürgerverein Weferlingen auch nicht, ob das Museum wie geplant am dritten Sonntag im April mit der Eröffnung der Sonderausstellung zum 140. Geburtstag des MTV in die neue Saison starten kann. Noch ist kein Ende des Lockdown abzusehen. Im vergangenen Jahr konnte der Bürgerverein das Museum auch erst sehr viel später öffnen. Aufgebaut wird die Ausstellung dennoch.