Das war der Putztag 2024 in Weferlingen

Viele fleissige Helfer aus Vereinen des Ortes, Bürger die sich einfach beteiligt haben an dem Aktionstag und der Ortsbürgermeister trafen sich am Samstag den 23.03.2024 ab 9.00 Uhr zum Großeinsatz. Die Freiwillige Feuerwehr hatte viele Fahrzeuge organisiert, um von den Grundstücken der Bürger angefallenen Baumschnitt zum Osterfeuer zu transportieren. Hier waren sehr viele Kameraden aller Altersgruppen beteiligt. An der Kirche St. Lamberti wurde das Umfeld gereinigt, an der Kantorei Efeu beschnitten und Unrat gesammelt. 01_IMG-20240323-WA0017 06_IMG-20240323-WA0013Gerald Wolters war als „Einzelkämpfer“ an der Allerbrücke im Ortszentrum im Einsatz und hat dort den Bereich um die Bänke, sowie um sein ganzes Grundstück gereinigt.12_IMG-20240323-WA0019 Einige Bürger waren auf dem Friedhof tätig und die Mitglieder vom Bürgerverein haben die Anlage am „Rentnerpark“, Stehle Wahnschaffe gereinigt und die Bänke wieder montiert.09_IMG-20240323-WA0005 10_IMG-20240323-WA0021 Andere Mitglieder  putzten im Museum Fenster und Böden. Das jüngste Mitglied des Vereins, Leonard Grebe, musste ein Loch für die vorübergehende Aufstellung des Sühnesteins an der Burg graben.10_IMG-20240323-WA000302_IMG-20240323-WA0030

Einige Kameraden der FFW bereiteten das Mittagessen im Feuerwehrgebäude vor. Es wurde gegrillt und gebrutzelt, so daß jeder seinen Mittagshunger stillen konnte. 06_IMG-20240323-WA002604_IMG-20240323-WA0028 05_IMG-20240323-WA0027

Gegen 15.00 Uhr waren dann fast alle Arbeiten erledigt und der Reinigungstag konnte erfolgreich beendet werden. Natürlich hätten noch mehr Hände zupacken können, vielleicht wurden sie ja vom anfänglichen regnerischen Wetter abgeschreckt.

Vielen Dank an alle Helfer die sich an diesem Tag zur Verschönerung unseres Dorfes beteiligt haben!

Am Samstag den 30. März findet auf dem Burghof das traditionelle Osterfeuer statt. Beginn ist um 18.00 Uhr, für das leibliche Wohl sorgen die Kameraden der FFW. Für die Jüngsten ist auch ein Kinderkarussell vor Ort.

Der Frühjahrsputz am 02. April hatte nicht die gewünschte Resonanz, 25 fleißige Helfer kamen, um dem Winterdreck zu Leibe zu rücken.

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Der Bürgermeister, 2. von Rechts, begrüßt die ersten Helfer und teilt diese für die Tätigkeiten ein.

Am Samstag um 9.00 Uhr trafen sich freiwillige Helfer aus Vereinen und privaten Haushalten zum Aufräumen auf dem Burghof. Die Initiative „Weferlingen aktiv“ hatte, unter der Schirmherrschaft des Ortsbürgermeisters Dirk Kuthe, zu dieser Aktion aufgerufen.

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Christine am neu gesplittetem Grab Wahnschaffes. Rechts Reiner vom Bauhof

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Reiner und Jürgen bringen Windbruch zum Burghof

Im Umfeld der Burg, des angrenzenden Parks, auf dem Friedhof und an der Kirche St. Lamberti wurde fleissig gefegt, geschaufelt und gesammelt.

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Volker und Thomas reparieren das Geländer an der Aller.

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Heiko als Flaschenfischer, immer wieder werfen Unbelehrbare ihr Leergut in den Teich.

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Familie Gessenhardt geschlossen beim Müllsammeln! Schön Christoph, dass du wieder an Bord bist!!!

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Die flotten Feger an der der St. Lamberti Kirche

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Matthias…. nicht den Besen abbrechen ;-)

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Bernd, Heiko und Dennis beseitigen Unrat und Astwerk am Teich.

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So sieht es aus, wenn Kid`s lange Weile haben und den schweren Betonmüllkübel in den Teich rollen. Da kann man nur von falsch verteilter Energie sprechen :-(

Viele Hände , die zugepackt haben, im Museum waren Anne, Heike, Karola, Nicole, Alexa, Bernd und Stefan. Sie haben den Staub des Herbst/ Winter entfernt und so die Saisoneröffnung am Wochenende nach Ostern vorbereitet.

Im Kantorat wurde ein Osterkorb Bastelworkshop für die Kinder des Kirchenkreises und natürlich des gesamten Ortes durchgeführt.

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Grundlage…

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…Zwischenergebnis…..

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…und das fertige Ergebnis der Kinder. Tolle Idee für kreative Geister.

Beim Grillwürstchen und Bierchen durfte der Reinigungstag dann ausklingen.

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Vielen, vielen Dank an die fleissigen Helfer und Organisatoren. Auch wenn wir nicht so viel Unterstützung erhalten haben wie in den Vorjahren, so hat es den Beteiligten doch wieder Spaß gemacht und das Orstbild konnte zum Teil verbessert werden.

 

Leider gab es am nächsten Tag schon wieder enttäuschte Gesichter. Keine 24 Stunden hat es gedauert und unsere „Zukunft“ hat ihre Hinterlassenschaften im Park am Spielplatz liegen lassen. Auch leere Flaschen schwimmen schon wieder im Teich. Müllkübel sind vorhandenden, aber werden nicht genutzt.

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So sah es am Sonntag Morgen schon wieder aus!

Militärpferde in der Nacht gestohlen/ Kutscher kam am Försterberg unter die Räder

Militärpferde in der Nacht gestohlen

Weferlingen/Ribbensdorf (mbu) Über Diebstähle war am 16. März 1919 im Weferlinger Anzeiger zu lesen. So hieß es, dass in der Nacht in Weferlingen wieder zwei Militärpferde und in Ribbensdorf in dieser Woche dem Mühlenbesitzer Sack sämtliches Saatgut gestohlen wurden.

Kutscher kam am Försterberg unter die Räder

Weferlingen (mbu) „Beim Ausweichen eines Wagens am Försterberg fuhr der Bierwagen des Kutschers Heuer so unglücklich gegen einen Bordstein, dass Heuer von der Erschütterung aus dem Wagen fiel, unter die Räder kam und ein Stück des Weges mitgeschleift wurde“, war am 27. November 1921 im Weferlinger Anzeiger zu lesen. „Heuer, der erhebliche Verletzungen davon getragen haben soll, wurde in seine Wohnung geschafft.“

Blutspende in Weferlingen am 4. März 2020- Ziel 100 Spenden

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Blutspender in Weferlingen (Quelle Volksstimme HDL)

Der Bürgerverein Weferlingen startet in eine neue Runde und appelliert an alle gesunden Erwachsenen ab einem Alter von 18 Jahren, Blut spenden zu gehen. Beim nächsten Blutspendetermin im Flecken am 4. März von 15 bis 20 Uhr sollen 100 Spenden abgezapft werden können. Ende 2019 wurde dieses Ziel leider verfehlt.

85 Frauen und Männer spendeten im Dezember in Weferlingen Blut. Der Bürgerverein hatte mit Aufrufen und Handzetteln um Unterstützung der Weferlinger Interessengemeinschaft Blutspende und des DRK-Blutspendedienstes gebeten. Erreicht wurde das Ziel nicht. Einige Spendewillige wurden wieder nach Hause geschickt, weil sie aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht spenden durften. Eine Ärztin hat mit jedem, der spenden wollte, gesprochen und die näheren Umstände abgeklärt. Positiv erwies sich, dass sieben Erstspender kamen.

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….und nach der Spende gibt es ein lecker Schnittchen (Quelle Volksstimme HDL)

Da in Weferlingen bei Spendeterminen in früheren Jahren immer weit mehr als 100 Frauen und Männer zur Blutspende kamen, soll an diese Zeiten angeknüpft werden. Der Bürgerverein stiftet auch wieder kleine Preise, unter anderem zwei Tassen mit Weferlinger Motiv, die der Verein im vergangenen Jahr erstmals herstellen ließ. In diesem Jahr wird es wieder eine neue Tasse geben. Sie ist am Internationalen Museumstag im Mai erhältlich.

Ergebnisse des 3. Turmtreppenlaufs

 

Der 3. Turmtreppenlauf in Weferlingen ist Geschichte. Die Ergebnisse in der Kategorie in der Altersklasse bis 14 Jahre sind sensationell.

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Der Gewinner, Taro Peine ist noch keine 10 Jahre alt und flitzte in 49 Sekunden auf die oberste Plattform. Damit stellte in der Kinderkategorie einen neuen Rekord auf. Der Vorjahressieger, Leonhard Grebe lief in 50 Sekunden und unterlag mit einer Sekunde Rückstand. Er verbesserte seine Vorjahresleistung um 12 Sekunden. Lena Hartmann und Xander Wels belegten mit einer identischen Zeit von 55 Sekunden gemeinsam den dritten Platz. Insgesamt gingen 11 Kinder an den Start.DSC_0035be

Ersmals starteten Männer und Frauen in zwei Gruppen. Bei den Frauen gab es leider nur zwei Anmeldungen, die Handballfrauen hatten an diesem Nachmittag ein Spiel. Somit gingen zwei Läuferinnen an den Start. Christin Hamann lief in 53,95 Sekunden die 149 Stufen hinauf. Sie nahm bereits zum dritten Mal am Lauf Teil. Die zweite Läuferin, Melanie Fellecke, absolvierte den Lauf in 1Minute und 13 Sekunden. Die junge Mutti, die erst vor 9 Wochen ihr zweites Kind bekommen hat, erkämpfte sich den zweiten Platz in einer durchaus guten Zeit.be

Das Duell der Männer um den ersten Platz hätte spannender nicht sein können. Der Vorjahresdritte, Szolt Orozlan, startete als erster und lief in einer Traumzeit von 46,65 Sekunden die 149 Stufen nach oben. Holger Papajewski, der Sieger von 2017 und 2018, startete als zweiter. Er schaffte den Hattrick und siegte mit 46,27 Sekunden. Viel knapper hätte die Entscheidung kaum ausfallen können.ber

Bedanken wollen wir uns als Veranstalter bei der freiwilligen Feuerwehr Weferlingen. Die Kameraden sicherten im Turm die Podeste und sorgten für die notwendige Aufsicht beim Lauf.DSC_0056be

Weiterhin bedanken wir uns beim Autohaus Heinicke, speziell beim Geschäftsführer Dietmar Steffens, der durch sein Sponsoring über VW -DasWeltAuto- die Siegerprämien finanzierte.DSC_0061be

Wer einmal selbst die Stufen im Sprint oder auch nur ganz gemütlich erklimmen möchte, der ist herzlich zu unseren Öffnungszeiten eingeladen. Natürlich kann man auch im nächsten Jahr für einen neuen Rekord sorgen und sich am 4. Turmtreppenlauf beteiligen.

Wie kamen die Franken nach Weferlingen?

Das Mausoleum an der evangelischen Kirche in Weferlingen ist seit einigen Monaten verhüllt. Dank des Engagements des Bürgervereins wird es mit EU-Fördermitteln saniert. Das barocke Denkmal ist Zeitzeuge für eine Episode in der Weferlinger Geschichte.

 Das Mausoleum des Markgrafen Friedrich Christian von Kulmbach-Bayreuth ist in seiner Art einzigartig für den Norden Deutschlands, dabei erinnert es nur an zehn Jahre Weferlinger Geschichte. Von 1706 bis 1716 lebte die Familie des Markgrafen Christian Heinrich von Brandenburg-Kulmbach im beschaulichen Weferlingen.

Doch wie ist die Familie aus Franken überhaupt nach Weferlingen gekommen? Christian Heinrich von Brandenburg-Kulmbach, 1661 in Bayreuth geboren, hatte 1687 die Gräfin Sophia Christiana von Wolfstein geheiratet, eine ausgesprochene Liebesheirat, nicht standesgemäß. Christian Heinrich konnte seinen Kindern keine standesgemäße Ausbildung sichern. Deshalb wandte er sich 1703 an den preußischen König Friedrich I. Dieser hatte ein Auge auf das fränkische Stammland der Hohenzollern geworfen. Er wollte auch über das Fürstentum Brandenburg-Bayreuth herrschen. Im Wege standen ihm dabei jedoch die Erbansprüche der Kulmbacher Linie, also von Christian Heinrich und seinen Söhnen.

Als nun Christian Heinrich den preußischen König um Hilfe bat, bot ihm dieser einen standesgemäßen Lebensunterhalt und die Tilgung seiner Schulden an, wenn er und seine Söhne auf seine Erbansprüche an den fränkischen Hohenzollerlanden verzichten würden, schrieb Kastellan Harald Stark aus Kulmbach. Nach monatelangen Verhandlungen wurde der Vertrag unterzeichnet. Der preußische König sicherte Christian Heinrich und jedem seiner männlichen Erben sowie seiner Gattin jährliche Apanagen zu. Sollte es dazu kommen, dass die beiden Fürstentümer an den preußischen König fielen, sollte Christian Heinrich Abfindungen erhalten. Als Residenz sollte dem Markgrafen das Amt Wolmirstedt dienen. Dessen Einkünfte sollten die versprochenen Apanagen sichern, so berichtete der Weferlinger Chronist Nebelsieck.Dieses Schloss war jedoch in schlechtem Zustand.

Burganlage vor 1925

Burganlage/ Altes Schloss im baulichen Zustand um 1900

Erst 1705 fiel schließlich die Entscheidung, ins Schloss Weferlingen zu ziehen. Dieses Schloss war infolge der baulichen Fürsorge des Landgrafen von Hessen-Homburg in ziemlich gutem Zustand, schrieb Nebelsieck. „Es enthielt schöne fürstliche Gemächer, und der ganze große Bau mit dem alten Burgturm (,Grauer Hermann‘), der Zugbrücke, den doppelten, von der damals noch klaren Aller gespeisten, von zahlreichen Fischen belebten Wassergräben machte einen recht stattlichen Eindruck. Ein großer Garten mit 2 Lusthäusern, fruchtbaren Obstbäumen und grünen Rasenflächen, dazu der Blick auf den nahen Wald, den schönen Riesen, und auf grüne, von der plätschernden, hellen Aller durchflossene Wiesen erfreuten Auge und Herz“, so zitierte Nebelsieck aus dem Bericht eines Magdeburger Beamten.

Erst am 17. September 1706 konnte der Markgraf mit seiner Familie in Weferlingen einziehen. Im März 1707 wurde Tochter Sophia Carolina geboren. Die Geburt seines jüngsten Sohnes Christian Friedrich im Juli 1708 erlebte er allerdings nicht mehr, denn er starb bereits im Frühjahr 1708. Seine Witwe ließ sich danach das neue Schloss erbauen und zog dort ein. Sein ältester Sohn Georg Friedrich Karl, 1688 geboren, trat seine Nachfolge in Weferlingen an. Er heiratete 1709 Dorothea von Holstein-Beck. Ihre fünf Kinder wurden hier geboren.

1715 strebte Georg Friedrich Karl gemeinsam mit seinem Bruder Albrecht Wolfgang, geboren 1689, die beide nach dem Tod des Vaters nach Weferlingen gekommen waren, die Aufhebung des Vertrages mit dem König an. Inzwischen regierte König Friedrich Wilhelm I. in Preußen. Da eine gütliche Einigung misslang, reichte Georg Friedrich Carl eine Klage an den Reichshofrat ein. Daraufhin entzog der König den Brüdern das Wohnrecht in Weferlingen und sämtliche Einkünfte.

1716 zog die Familie komplett aus dem Schloss in Weferlingen aus. Die verwitwete Markgräfin blieb mit den jüngeren Kindern im Neuen Schloss in Weferlingen wohnen.

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Diese Postkarte aus dem Verlag von Friedrich Rath zeigt das Mausoleum an der St.-Lamberti-Kirche vor etwa 100 Jahren. Für die Kinder aus dem Ort war das damals sicher ein bedeutsamer Ort.

Wegen der Aufhebung des Vertrages begann ein langer Prozess. Dabei erhielten die Brüder viel Unterstützung von fränkischer Seite. Erst im Dezember 1722 kam es zu einem Vergleich. Bereits 1726 trat Georg Friedrich Karl nun als Markgraf von Kulmbach-Bayreuth die Herrschaft über die fränkischen Fürstentümer an. Nach seinem Tod trat sein 1711 in Weferlingen geborener Sohn Friedrich die Nachfolge an. Als der 1763 starb, musste sein 1708 in Weferlingen geborener Onkel Friedrich Christian die Herrschaft übernehmen. Er starb 1769. Ein Jahr vorher war das Mausoleum an der evangelischen Kirche in Weferlingen, das er sich erbauen ließ, fertig geworden. Sein Sarg steht jedoch in der Familienbegräbnisstätte im fränkischen Himmelkron.

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Der Weferlinger Lutz-Otto Westphal verkörpert heute den Markgrafen Friedrich Christian von Kulmbach-Bayreuth. Seit 2008 „lebt“ die Markgrafenfamilie wieder in Weferlingen.

Im 250. Todesjahr von Friedrich Christian kann nun endlich das Mausoleum saniert werden dank Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verbesserung der Präsentation und nachhaltigen Nutzung des kulturellen Erbes im Land Sachsen-Anhalt im Rahmen von CLLD. Das Mausoleum erinnert an eine bewegte Zeit. Der Bürgerverein hatte den 300. Geburtstag des Markgrafen im Jahr 2008 zum Anlass genommen, die Familie wieder erstehen lassen. In weiteren Folgen wird über die Familie und ihre Geschichte berichtet.

Fortsetzung 1

Fortsetzung 2

Quelle: Volksstimme Haldensleben/ Lokalteil

Sommertour mit dem Helmstedter Landrat Gerhard Radeck an der ehemaligen Grenze unterwegs

In Weferlingen stellten sich viele Radler zu einem Erinnerungsfoto auf. Bernd Hoffmann (Mitte mit rotem Shirt), Heike Berndorff (links daneben) und Gerd Müller (dahinter) vom Bürgerverein haben den Helmstedter Landrat Gerhard Radeck (mit gelbem Trikot) und seinen Haldensleben Kollege Martin Stichnoth (links daneben) sowie alle Radfahrer begrüßt.

Radfahrer aus dem Landkreis Helmstedt sahen sich am Sonntag das Heimat- und Apothekenmuseum in Weferlingen an. Sie waren auf einer Sommertour mit dem Helmstedter Landrat Gerhard Radeck an der ehemaligen Grenze unterwegs.

Rund 40 Radler aus dem Nachbarkreis Helmstedt machten am Sonntagvormittag in Weferlingen Station. Mitglieder des Bürgervereins begrüßten die Frauen und Männer. Heike Bernsdorff, Gerd Müller, Bernd Hoffmann und Bruno Schmidt berichteten von der Weferlinger Geschichte und Gegenwart, führten durch das Museum und bemühten sich, alle Fragen der Gäste zu beantworten. Auch Martin Stichnoth, Landrat aus dem Landkreis Börde, hieß die Nachbarn in Weferlingen willkommen. Die Radler waren nämlich gemeinsam mit dem Helmstedter Landrat Gerhard Radeck unterwegs.

Gerhard Radeck, der im Landkreis Helmstedt 2016 zum Landrat gewählt wurde, hatte zum dritten Mal zu einer Sommertour eingeladen. Im ersten Jahr war er mit Interessenten in zwei Etappen von Marienborn nach Räbke und von Königslutter nach Lucklum gewandert. 2018 startete die erste Radtour. Sie führte zu den verschwundenen Dörfern in den Landkreisen Helmstedt und Börde rund um den Lappwaldsee. Wegen des Kohleabbaus mussten hier Dörfer aufgegeben werden. In diesem Jahr zum 30. Jahrestag der Grenzöffnung war das Motto, das grüne Band zu erleben. Von Helmstedt aus führte die Radtour über Weferlingen und Walbeck zum Brunnental und dann zur Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn.

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Mit großem Interesse sehen sich Gäste die Sonderausstellung zum 30. Jahrestag der Grenzöffnung zwischen Weferlingen und Grasleben an.

In Weferlingen interessierten sich die Radfahrer für die Burganlage, einige bestiegen auch den „Grauen Harm“, den Aussichtsturm. Großes Interesse fand das Heimat- und Apothekenmuseum, vor allem die Ausstellung zur Öffnung der Grenze zwischen Weferlingen und Grasleben vor 30 Jahren. Da wurden nicht nur bei Birgit Struck aus Grasleben viele Erinnerungen wach. Auch für Anne Metzing, die erst seit kurzer Zeit in Rottorf am Klei wohnt, war diese knapp 40 Kilometer lange Radtour an der ehemaligen Grenze interessant.

Der Kreistag habe ihn aufgefordert, kulturelle Zusammenarbeit und Zusammenschluss mit Nachbarn anzuschieben, erzählte Gerhard Radeck. Vielleicht könne man auch mal hierüber schauen, scherzte er. Ein Zusammenschluss über Landesgrenzen hinweg würde wohl nicht zustande kommen, eine Zusammenarbeit im Tourismus über Kreis- und Landesgrenze hinweg aber wird sogar angestrebt, bekräftigte auch sein Amtskollege Martin Stichnoth. Es sei nötig, mehr aufeinander zuzugehen, stellte Stichnoth fest. Er sei vor wenigen Monaten mit dem Ministerpräsidenten im Gymnasium in Weferlingen gewesen, da hätten die Schüler auch nach mehr Buslinien nach Niedersachsen gefragt. Man müsse mehr Zuständigkeitsgrenzen abbauen, erklärte er. Man lebe in einer Region, in der sich Freundschaften und Beziehungen entwickeln. Ganz wichtig sei es ihm jetzt, das Tourismuskonzept im Kreistag weiterzubringen. Es wäre das i-Tüpfelchen, wenn zwei Landkreise was gemeinsam machen.

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Der ehrenamtliche Museumschef Gerd Müller (l.) erzählt mit dem Helmstedter Landrat Gerhard Radeck über die Burganlage.

Thomas Kempernolte vom Team Elm-Freizeit verwies auf die Erarbeitung eines Radwegenetzes, das beide Landkreise umfasst und am 5. September in Schöningen vorgestellt werden soll. Eine Strecke davon legten die Radler am Sonntag nach dem Zwischenstopp in Weferlingen noch zurück. In Walbeck war eine Mittagspause an der Badestelle geplant. Und den Abschluss des Tages bildete eine Führung in der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn.

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Beim Besuch der Radfahrergruppe aus dem Landkreis Helmstedt im Heimat- und Apothekenmuseum Weferlingen kamen auch Bruno Schmidt vom Bürgerverein Weferlingen (r.) und der Ortsheimatpfleger Gerhard Kaminski aus Emmerstedt ins Gespräch. Der Weferlinger Bruno Schmidt kennt sich mit der Weferlinger Geschichte gut aus. Der Gast aus Emmerstedt interessierte sich auch fürs Plattdeutsche. Auch da fand er in Bruno Schmidt einen guten Gesprächspartner.

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Gerhard Radeck, Landrat im Nachbarkreis Helmstedt, hatte bei seiner Sommertour entlang der einstigen innerdeutschen Grenze für die Weferlinger auch ein Gastgeschenk mitgebracht. Als die Radfahrer von Mitgliedern des Bürgervereins in Weferlingen begrüßt wurden, überreichte er Heike Bernstorff ein Buch. Heike Bernstorff war an diesem Tag in mehreren Funktionen dabei. Als Mitglied des Ortschaftrats Weferlingen vertrat sie Ortsbürgermeister Dirk Kuthe, der leider verhindert war. Als Vereinsmitglied, und zwar Schatzmeisterin des Bürgervereins, und Leiterin der Tourist-Information erzählte sie den Gästen einiges aus der Geschichte und Gegenwart von Weferlingen. Und als Bibliothekarin nahm sie das Geschenk des Helmstedter Landrats in Empfang. Gerhard Radeck hat das aktuelle Helmstedter Kreisbuch, den 25. und 26. Jahrgang, mit „Geschichte und Geschichten aus dem Landkreis Helmstedt“ mitgebracht. Das können Interessenten jetzt natürlich in der Bibliothek ausleihen.

Quelle: Volksstimme Haldensleben, Lokalteil Oebisfelde/ Weferlingen

Abschied von Pfarrer Thomas Vesterling

Ein buntes Gemeindefest feierte die Kirchengemeinde Weferlingen am Sonntagnachmittag mit rund 150 Gästen vor und in der St.-Lamberti-Kirche. Lange saßen alle nach dem Gottesdienst noch beisammen und genossen die gemeinsame Zeit. Pfarrer Thomas Vesterling blickte in seinem letzten Gottesdienst, den er in Weferlingen hielt, auf die gemeinsame Zeit zurück. Da er an diesem Sonntag auch noch Geburtstag hatte, stimmte ein riesiger Chor in der Kirche ein Geburtstagsständchen für ihn an. Als sich das Fest dem Ende neigte, hatte Ortsbürgermeister Dirk Kuthe noch eine besondere Idee für den Abschied vom Pfarrer, der mit seiner Familie nach Den Haag geht.

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Dirk Kuthe (v.l.), Bürgervereins-Vorsitzender Heiko Kloß, Pfarrer Thomas Vesterling und seine Frau Claudia sowie Christine Sobczyk und Ina Knöchel vom Gemeindekirchenrat wagten auf der gemeindeeigenen Hüpfburg gemeinsam einen Sprung. Die Kinder hatten die aufgeblasene Giraffe inzwischen frei gegeben. Dirk Kuthe hatte dem Pfarrer für seine Zeit in Weferlingen gedankt. Er habe auch zur guten Zusammenarbeit im Ort beigetragen.

Quelle: Volksstimme Haldensleben, Lokalteil, Marita Bullmann

Max Peiffer Watenphul war Bauhaus-Schüler – Ausstellung in der Kirche ist dem in Weferlingen geborenen Maler gewidmet

Quelle Slider: https://peifferwatenphul.de/de/vita/kurzbiografie/

In Weferlingen erinnert vieles an den Maler Max Peiffer Watenphul: Eine Tafel an der Adler-Apotheke, seinem Geburtshaus. Eine weitere Tafel am Nachbarhaus, denn hier gibt es in einem Hofgebäude ein Fenster, das Hanna Unger, eine Schülerin des Malers gestaltet hat. Und besonders eindruckvoll eine Dauerausstellung in der evangelischen St.-Lamberti-Kirche.

Er ist ohne Zweifel „eine der wichtigen Persönlichkeiten“ von Weferlingen, wie es Rosemarie Bergk in einem Brief an das ZDF geschrieben hatte. Anlass für ihren Brief war die Dokumentation „Die Bauhaus-Revolution“, die sie im Fernsehen gesehen hatte. Und sie vermisste darin einen Hinweis auf den Maler Max Peiffer Watenphul, einen bedeutenden Bauhaus-Schüler.

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Rosemarie Bergk betreut seit mehreren Jahren die Ausstellung, die Max Peiffer Watenphul gewidmet ist. Archivfoto: Marita Bullmann

Vom Zuschauerservice des ZDF erhielt sie Antwort, die sie in ihrer Meinung bestätigt: „Max Peiffer Watenphul war ein bedeutender und renommierter Maler im Bauhaus-Kontext. Sicher wäre er einmal einer größeren Würdigung wert. Angesichts der Materialfülle, die es zum Thema Bauhaus gibt, mussten wir allerdings auswählen und uns konzentrieren. Wir haben verstärkt die Architektur betrachtet. Auch Maler wie Wassily Kandinsky konnten wir nicht berücksichtigen.“

Da Max Peiffer Watenphul trotz mehrfacher Hinweise auf ihn in seinem Geburtsort Weferlingen auch in der Region noch immer vielen nicht unbekannt ist, will die Volksstimme hier vor allem seinen Bezug zum Bauhaus deutlich machen.

Max Peiffer wurde am 1. September 1896 in Weferlingen als Sohn des Apothekers Karl Josef Emil Peiffer und seiner Frau Anna geboren. Leider starb sein Vater bereits 1903. Seine Mutter heiratete 1906 den Gymnasiallehrer Dr. Heinrich Watenphul. 1919 entschloss sich Max Peiffer den Doppelnamen Peiffer Watenphul zu führen.

Zur Malerei kam der junge Mann erst nach Medizin- und Jurastudium, obwohl er schon von Kindheit an gemalt hatte. Auslöser war eine Begegnung mit dem Maler Paul Klee. Durch Paul Klee kam er 1919 auch nach Weimar. Über diese Zeit schrieb seine Nichte Alessandra Pasqualucci in einer Biographie: „Max Peiffer Watenphul wird Schüler am Bauhaus Weimar. Von Walter Gropius erhält er die Erlaubnis, in allen Werkstätten zu hospitieren, er bekommt ein eigenes Atelier und besucht den Vorkurs von Johannes Itten. Bis 1923 Wohnsitz in Weimar.“

Peiffer Watenphul reiste viel, 1921 auch zum ersten Mal nach Italien, das Land, das ihn nicht wieder losließ. 1922 arbeitete er auch in der Emailwerkstatt von Maria Cyrenius in Salzburg, einer ehemaligen Mitschülerin am Bauhaus. Reisen führten ihn unter anderem nach Kuba, Mexiko, Jugoslawien, Frankreich, Marokko, Griechenland und in den Libanon. Es entstanden große Landschaftsimpressionen. Als Lehrer für allgemeinen künstlerischen Entwurf an der Folkwangschule in Essen konnte er auch das während der Bauhauszeit entstandene Interesse an der Fotografie verwirklichen, schrieb seine Nichte. Und sie berichtete, dass ihm 1933 der Carnegie „Adittional Award“ für ein Blumenstillleben verliehen wurde, „das seit seiner Beschlagnahme durch die Nationalsozialisten 1937, nachdem es als Besitz der Nationalgalerie in der Schandausstellung ,Entartete Kunst‘ in München gezeigt worden war, als verschollen gelten muss.“ Ab1941, nach mehrjährigem Italienaufenthalt, unterrichtete der Maler an der höheren Fachschule für textile Flächenkunst in Krefeld, ab 1943 an der Kunstgewerbeschule in Salzburg. 1946 zog er zu seiner Schwester nach Venedig, später nach Rom. In Venedig war auch 1948 seine erste Einzelausstellung zu sehen. Eindrücke seiner Reisen bestimmten sein künstlerisches Schaffen, er illustrierte aber auch literarische Werke. 1969 erhielt er das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Der Maler starb kurz vor seinem 80. Geburtstag am 3. Juli 1976 in Rom.

Bei DuMont ist ein Werkverzeichnis des Malers mit 4000 Bildern in zwei Bänden erschienen, zusammengestellt von seiner Schwester und Nichte. Dazu heißt es: „Er war Italien-Enthusiast und gebildeter Weltbürger, ein von Paul Klee bezauberter Bauhausschüler, der von Rousseau und Chagall inspiriert zum ,Lyriker der Malerei und heiteren Interpreten des Unscheinbaren‘ (Neue Zürcher Zeitung) wurde. Dabei liegt die Wirkung seiner Landschaften und Stillleben in der edlen Bescheidenheit. Sein Interesse an Farbe und Licht der mediterranen Welt machte ihn zu einem Meister des Aquarells.“

Die Ausstellung in der St.-Lamberti-Kirche in Weferlingen, die 2012 eingeweiht wurde, gewährt einen kleinen Einblick in das malerische und druckgraphische Schaffen des Künstlers. Zu sehen sind 15 Reproduktionen von Gemälden, Aquarellen und Lithographen. Die Originale befinden sich im Städtischen Museum Braunschweig und in der Staatlichen Graphischen Sammlung München. Die Ausstellung ist an jedem dritten Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr geöffnet.

Quelle: Volksstimme Haldensleben- Lokalteil, Marita Bullmann

Turmtreppenlauf am 01. September 2019

IMG-20190716-WA0000Der Turmtreppenlauf findet in diesem Jahr erstmals in 3 Läufen statt. Kinder bis 14 Jahre laufen in einer Gruppe, Frauen und Männer starten in getrennten Gruppen. Das Anmeldeformular finden die Teilnehmer im Veranstaltungskalender der Homepage. Wir wünschen Euch viel Spaß bei der Teilnahme und maximale Erfolge. Die ersten drei Läufer jeder Gruppe werden prämiert, die Gruppensieger erhalten einen Wanderpokal.