Sommertour mit dem Helmstedter Landrat Gerhard Radeck an der ehemaligen Grenze unterwegs

In Weferlingen stellten sich viele Radler zu einem Erinnerungsfoto auf. Bernd Hoffmann (Mitte mit rotem Shirt), Heike Berndorff (links daneben) und Gerd Müller (dahinter) vom Bürgerverein haben den Helmstedter Landrat Gerhard Radeck (mit gelbem Trikot) und seinen Haldensleben Kollege Martin Stichnoth (links daneben) sowie alle Radfahrer begrüßt.

Radfahrer aus dem Landkreis Helmstedt sahen sich am Sonntag das Heimat- und Apothekenmuseum in Weferlingen an. Sie waren auf einer Sommertour mit dem Helmstedter Landrat Gerhard Radeck an der ehemaligen Grenze unterwegs.

Rund 40 Radler aus dem Nachbarkreis Helmstedt machten am Sonntagvormittag in Weferlingen Station. Mitglieder des Bürgervereins begrüßten die Frauen und Männer. Heike Bernsdorff, Gerd Müller, Bernd Hoffmann und Bruno Schmidt berichteten von der Weferlinger Geschichte und Gegenwart, führten durch das Museum und bemühten sich, alle Fragen der Gäste zu beantworten. Auch Martin Stichnoth, Landrat aus dem Landkreis Börde, hieß die Nachbarn in Weferlingen willkommen. Die Radler waren nämlich gemeinsam mit dem Helmstedter Landrat Gerhard Radeck unterwegs.

Gerhard Radeck, der im Landkreis Helmstedt 2016 zum Landrat gewählt wurde, hatte zum dritten Mal zu einer Sommertour eingeladen. Im ersten Jahr war er mit Interessenten in zwei Etappen von Marienborn nach Räbke und von Königslutter nach Lucklum gewandert. 2018 startete die erste Radtour. Sie führte zu den verschwundenen Dörfern in den Landkreisen Helmstedt und Börde rund um den Lappwaldsee. Wegen des Kohleabbaus mussten hier Dörfer aufgegeben werden. In diesem Jahr zum 30. Jahrestag der Grenzöffnung war das Motto, das grüne Band zu erleben. Von Helmstedt aus führte die Radtour über Weferlingen und Walbeck zum Brunnental und dann zur Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn.

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Mit großem Interesse sehen sich Gäste die Sonderausstellung zum 30. Jahrestag der Grenzöffnung zwischen Weferlingen und Grasleben an.

In Weferlingen interessierten sich die Radfahrer für die Burganlage, einige bestiegen auch den „Grauen Harm“, den Aussichtsturm. Großes Interesse fand das Heimat- und Apothekenmuseum, vor allem die Ausstellung zur Öffnung der Grenze zwischen Weferlingen und Grasleben vor 30 Jahren. Da wurden nicht nur bei Birgit Struck aus Grasleben viele Erinnerungen wach. Auch für Anne Metzing, die erst seit kurzer Zeit in Rottorf am Klei wohnt, war diese knapp 40 Kilometer lange Radtour an der ehemaligen Grenze interessant.

Der Kreistag habe ihn aufgefordert, kulturelle Zusammenarbeit und Zusammenschluss mit Nachbarn anzuschieben, erzählte Gerhard Radeck. Vielleicht könne man auch mal hierüber schauen, scherzte er. Ein Zusammenschluss über Landesgrenzen hinweg würde wohl nicht zustande kommen, eine Zusammenarbeit im Tourismus über Kreis- und Landesgrenze hinweg aber wird sogar angestrebt, bekräftigte auch sein Amtskollege Martin Stichnoth. Es sei nötig, mehr aufeinander zuzugehen, stellte Stichnoth fest. Er sei vor wenigen Monaten mit dem Ministerpräsidenten im Gymnasium in Weferlingen gewesen, da hätten die Schüler auch nach mehr Buslinien nach Niedersachsen gefragt. Man müsse mehr Zuständigkeitsgrenzen abbauen, erklärte er. Man lebe in einer Region, in der sich Freundschaften und Beziehungen entwickeln. Ganz wichtig sei es ihm jetzt, das Tourismuskonzept im Kreistag weiterzubringen. Es wäre das i-Tüpfelchen, wenn zwei Landkreise was gemeinsam machen.

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Der ehrenamtliche Museumschef Gerd Müller (l.) erzählt mit dem Helmstedter Landrat Gerhard Radeck über die Burganlage.

Thomas Kempernolte vom Team Elm-Freizeit verwies auf die Erarbeitung eines Radwegenetzes, das beide Landkreise umfasst und am 5. September in Schöningen vorgestellt werden soll. Eine Strecke davon legten die Radler am Sonntag nach dem Zwischenstopp in Weferlingen noch zurück. In Walbeck war eine Mittagspause an der Badestelle geplant. Und den Abschluss des Tages bildete eine Führung in der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn.

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Beim Besuch der Radfahrergruppe aus dem Landkreis Helmstedt im Heimat- und Apothekenmuseum Weferlingen kamen auch Bruno Schmidt vom Bürgerverein Weferlingen (r.) und der Ortsheimatpfleger Gerhard Kaminski aus Emmerstedt ins Gespräch. Der Weferlinger Bruno Schmidt kennt sich mit der Weferlinger Geschichte gut aus. Der Gast aus Emmerstedt interessierte sich auch fürs Plattdeutsche. Auch da fand er in Bruno Schmidt einen guten Gesprächspartner.

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Gerhard Radeck, Landrat im Nachbarkreis Helmstedt, hatte bei seiner Sommertour entlang der einstigen innerdeutschen Grenze für die Weferlinger auch ein Gastgeschenk mitgebracht. Als die Radfahrer von Mitgliedern des Bürgervereins in Weferlingen begrüßt wurden, überreichte er Heike Bernstorff ein Buch. Heike Bernstorff war an diesem Tag in mehreren Funktionen dabei. Als Mitglied des Ortschaftrats Weferlingen vertrat sie Ortsbürgermeister Dirk Kuthe, der leider verhindert war. Als Vereinsmitglied, und zwar Schatzmeisterin des Bürgervereins, und Leiterin der Tourist-Information erzählte sie den Gästen einiges aus der Geschichte und Gegenwart von Weferlingen. Und als Bibliothekarin nahm sie das Geschenk des Helmstedter Landrats in Empfang. Gerhard Radeck hat das aktuelle Helmstedter Kreisbuch, den 25. und 26. Jahrgang, mit „Geschichte und Geschichten aus dem Landkreis Helmstedt“ mitgebracht. Das können Interessenten jetzt natürlich in der Bibliothek ausleihen.

Quelle: Volksstimme Haldensleben, Lokalteil Oebisfelde/ Weferlingen