Alteisen war bei Dieben sehr beliebt- 50 Goldmark Geldstrafe

WEFERLINGEN Metall war auch vor einem Jahrhundert bei Dieben schon sehr begehrt. Davon war damals mehrfach in der Zeitung zu lesen. So wurde im Mai 1924 von der öffentlichen Sitzung des Amtsgerichts Weferlingen berichtet. Die Arbeiter Friedrich W., zur Zeit in Haft, und Emil B. aus Weferlingen waren angeklagt, 1923 zu Walbeck gemeinschaftlich rund 130 Pfund Alteisen, der Eisengießerei Walbeck gehörig, weggenommen zu haben. Sie waren geständig und wurden – unter Auferlegung der Kosten des Verfahrens  – ein jeder zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Außerdem wurde der Arbeiter Wilhelm B. beschuldigt, im Dezember 1922 in Weferlingen Alteisen, der Zuckerfabrik und anderen Fabriken usw. gehörig, weggenommen zu haben. Er sei der Begünstigung schuldig, hieß es, er erhielt – unter Auferlegung der Kosten des Verfahrens – 50 Goldmark Geldstrafe, hilfsweise fünf Tage Gefängnis.

Wird Weferlingen eine Stadt?

WEFERLINGEN. „Weferlingen wird großstädtisch!“, so war es am 18. Oktober 1924 im Weferlinger Anzeiger zu lesen. Die Erklärung klang für damalige Verhältnisse wahrscheinlich sehr spektakulär:  „Frier, Besitzer des Hotels ,Kronprinz‘, bietet unserem Ort wieder etwas Neues durch Errichtung eines modern angelegten Etagen-Kaffees. Der ,Kronprinz‘ hat in den letzten fünf Jahren viele Neuerungen getroffen, deshalb ist wohl hier das Sprichwort angebracht: Sich regen bringt Segen.“

Schmerzhafter Start in die Ehe

OEBISFELDE. Keinen guten Start in die Ehe hatte ein junges Paar, das sich Anfang Februar 1924 auf dem Standesamt in Oebisfelde zusammen schreiben ließ, so schrieb damals der Weferlinger Anzeiger. „Als das Paar heimwärts fahren wollte, ging das Pferd durch, raste über den Schildplatz in die Altstadt hinein und fuhr gegen einen mit Steinen beladenen Wagen. Durch den heftigen Anprall wurden das Ehepaar sowie die Trauzeugen auf die Straße geschleudert und der Wagen zertrümmert. Die Insassen sind mit dem Schreck davon gekommen, außer schmutzigen Kleidern hat ihnen der Sturz nichts getan. Hoffentlich bedeutet der Unfall (aus dem siebten Himmel) kein böses Omen für die junge Ehe.“

Straße von Everingen nach Rätzlingen

EVERINGEN. Über Straßenbauarbeiten in der Region hatte der Weferlinger Anzeiger vor 100 Jahren berichtet. „Vom 6. September ab werden auf der Kreisstraße zwischen Everingen und Rätzlingen Neuschüttungsarbeiten und Walzarbeiten vorgenommen werden“, kündigte das Blatt Anfang September 1924 an. Weiter hieß es, dass die Arbeiten voraussichtlich zwei Wochen dauern werden, in der Zeit sei die Straßenstrecke nur für leichtes Fuhrwerk passierbar. Für schweres Fuhrwerk wurde auf die Strecke über die Orte Kathendorf und Eickendorf verwiesen.

Schokolade, Kakao und Bonbons gestohlen

WEFERLINGEN. Einen Schaufenster-Einbruch beim Bäckermeister Scharenberg auf der Bäckerstraße meldete der Weferlinger Anzeiger im Mai 1924. Die Scheibe wurde angebohrt und sämtliche leicht erreichbare Waren herausgenommen, hieß es. Mitgenommen haben die Diebe Schokolade, Kakao, Bonbons und Gebackenes, diese Waren hatten einen Wert von 30 Mark. Ebenfalls hätten Diebe versucht, in das erst vor kurzer Zeit eröffnete Schuhhaus Drenske einzudringen, schrieb das Blatt weiter. Die an zwei Stellen angebohrte Scheibe zeugte von dem Vorhaben der Diebe.

Landwirt flog aus dem Wagen

EVERINGEN. Über einen bedauerlichen Unglücksfall in der Nähe von Everingen war Ende Mai 1924 im Weferlinger Anzeiger zu lesen.  Aus unbekannter Ursache scheute plötzlich das Pferd des Landwirts Friedrich Porzelle, hieß es. Der Wagen wurde gegen einen Baum geschleudert, die Deichsel brach ab, der Landwirt wurde aus dem Wagen geschleudert und blieb mit inneren Verletzungen liegen. Ein anderer Everinger, der zufällig Zeuge des Unglücks war, musste ihn nach Hause bringen.

Fünf Hunde wegen Tollwut erschossen

SEGGERDE/MBU Die Hundetollwut, die vor 100 Jahren in vielen Gegenden Deutschlands herrschte, sei auch in die hiesige Region verschleppt worden, war Ende November 1924 im Weferlinger Anzeiger zu lesen. Ein von auswärts zugelaufener Hund habe in Seggerde vier Hunde gebissen. Hierauf seien die fünf Hunde erschossen worden. Es sei wohl damit zu rechnen, dass die Kreisbehörde in Gardelegen hier die Hundesperre verhängen werde. Weiter schrieb das Blatt: „Die Hundebesitzer tun aber jetzt schon gut, wenn sie ihre Hunde an die Kette legen oder mindestens einsperren.“