Fest an Kirche und Mausoleum erst 2023

Das geplante Fest zum Kirchenjubiläum und zur Sanierung des Mausoleums muss noch ein Jahr verschoben werden. Erst 2023 wird es wieder ein Markgrafenfest in Weferlingen geben.

Der Bürgerverein und die Kirchengemeinde Weferlingen hatten bereits 2020 ein Fest geplant, mit dem die Weihe der St.-Lamberti-Kirche vor 300 Jahren und die Sanierung des Mausoleums des Markgrafen Friedrich Christian von Kulmbach-Bayreuth gewürdigt werden sollten. Dazu sollte auch das Leben des Markgrafen in einem Theaterstück dargestellt werden. Leider musste das Fest wegen der Corona-Pandemie ausfallen, bedauern Heiko Kloß, der Vorsitzende des Bürgervereins, und Christine Sobczyk, die Vorsitzende des Gemeindekirchenrats. Lediglich zu einer festlichen Andacht konnte eingeladen werden.MARKGRAF; KÖNIGIN;HEIKO

Auch 2021 war es nicht möglich, das Fest nachzuholen. Der Markgraf, den Lutz Otto Westphal verkörpert, war lediglich im September am Tag des offenen Denkmals im Ortskern unterwegs, so wie das seit 2009 in Weferlingen Tradition ist. Im Mausoleum war zum Denkmaltag die Ausstellung über sein Leben und seine Familie in Weferlingen aufgebaut. Hier erzählte der Markgraf auch der neuen Kirschkönigin Astrid von der Geschichte der armen Adelsfamilie, einer Nebenlinie der Hohenzollern, die es aus Franken an die Aller verschlagen hatte. Christian Heinrich von Brandenburg-Kulmbach kam mit seiner Familie Anfang des 18. Jahrhunderts nach Weferlingen, starb aber, noch bevor der jüngste Sohn Friedrich Christian 1708 geboren wurde. Dieser Friedrich Christian regierte schließlich nach seinem ältesten Bruder Georg Friedrich Karl und seinem Neffen Friedrich von 1763 bis zu seinem Tod 1769 das Fürstentum beziehungsweise Markgraftum Bayreuth. Mit ihm erlosch die Bayreuther Linie.

In dem Mausoleum, das sich Friedrich Christian in Weferlingen erbauen ließ, ist er allerdings nicht bestattet, sondern in Franken. Seinem Geburtsort hatte er damit ein einzigartiges Baudenkmal hinterlassen, das jedoch im Laufe der Jahrhunderte erhebliche bauliche Schäden aufwies. Der Bürgerverein hatte sich dieser Aufgabe verschrieben, so dass 2019 das Mausoleum dank Förderung aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) saniert werden konnte.

Im dritten Anlauf hatten Kirchengemeinde, Bürgerverein und Theatergruppe nun für den Juni dieses Jahres einen Termin abgesprochen, zu dem die Sanierung des Denkmals und die Einweihung der Kirche vor 300 Jahren gefeiert werden sollten. Auf Grund der aktuellen Lage muss das Fest noch einmal vertagt werden. Die Proben für das Theaterstück hätten zumindest jetzt im Januar beginnen müssen, erläutert Antje Almus-Walther. Das ist aber unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht möglich. Und die weitere Entwicklung ist nicht absehbar. Deshalb haben die Beteiligten nun einen Termin für den Juni des nächsten Jahres ins Auge gefasst.

Die theoretischen Vorbereitungen für das Theater sind getroffen. Die Rollen sind verteilt. Das Projekt läuft in Regie von Antje Almus-Walther. Sie hat das Stück, das Petra Schiemann zum 300. Geburtstag des Markgrafen in Jahr 2008 geschrieben hatte, dafür bearbeitet. Vorgesehen ist, das Stück auch mit musikalischen Einlagen wie bei der Premiere aufzuführen. Bei dem großen Fest zum Geburtstag des Markgrafen hatte die Lehrerin Petra Schiemann, die leider vor ein paar Jahren verstorben ist, auch eigens einen Generationenchor gegründet. Sängerinnen und Sänger verschiedenen Alters von der Grundschülerin bis zur Oma sangen vor 14 Jahren gemeinsam. Vielleicht ist das noch einmal möglich.

Quelle: Volksstimme/ MB