Seit dem Jahr 2011 trägt sich der Bürgerverein mit dem Gedanken, einen Ort der Erinnerung an den Entomologen Maximilian Wahnschaffe zu finden und zu gestalten.
Grünfläche als Aufstellort für den Gedenkstein
Wer war Maximilian Wahnschaffe?
Carl Wilhelm Maximilian Wahnschaffe ist am 10.Mai 1823 in Elbingerode geboren. Es war kein Fremder der nach Weferlingen kam, entstammt doch Maximilian Wahnschaffe einer sehr bekannten Familie, die schon fast 200 Jahre in Warsleben im Kreis Haldensleben wohnte. Die Stammeltern dieser Familie betrieben schon im Mittelalter das Gewerbe des Papiermüllers am Elm. Der Urgroßvater Georg Wilhelm Wahnschaffe (1710 bis 1791) unterhielt in Braunschweig und Preußen Musterwirtschaften.
Von seinem 10. Lebensjahr an besuchte M. Wahnschaffe das Gymnasium in Helmstedt. Er studierte 2 Jahre an der Forstakademie in Eberswalde und 1 Jahr in Berlin, worauf er zur Ausübung des praktischen Forstdienstes in die Oberförsterei Bischofswald ging. Hier bestand er sein Oberförsterexamen.
Maximilian Wahnschaffe zog nach Weferlingen auf den Landsitz seiner Mutter, der Frau Oberamtmann Wahnschaffe, um sich der Schriftstellerei und naturwissenschaftlichen Forschungen zu widmen.
Maximilian Wahnschaffe forschte nicht nur in der herrlichen Umgebung von Weferlingen, sondern erforschte auch den Elm, den Lappwald, die Hügellandschaft zwischen Aller und Ohre und den Sumpf des Drömlings. Er legte eine große Käfer- und Schmetterlingssammlung an und unterrichtete zu seinem Vergnügen die Weferlinger Knaben, um in ihnen den Sinn für die Natur und ihre Schönheit zu wecken. Zu eben diesem Zwecke gründete er den Allerverein.
Maximilian Wahnschaffe war Mitglied des Berliner Entomologischen Vereins sowie Mitarbeiter mehrerer entomologischen Zeitschriften mit weitreichenden Verbindungen zu zahlreichen Entomologen und gehörte zu den Mitbegründern der Deutschen Entomologischen Gesellschaft.
Im Herbst 1884 erkrankte er plötzlich und starb am 06.Oktober in Weferlingen, wo er auch auf unserem Friedhof begraben wurde.
Seine Käfersammlung wurde für 15. 000 Mark an das Magdeburger Heimatmuseum verkauft. Die Käufer äußerten nach der Besichtigung :
„Solche Sammlung hätten wir uns nicht vorgestellt. Sie ist ja so wunderbar und reichhaltig, wie sie wohl selten jemand gesehen hat.“
1883 erschien sein Käferbuch, ein Verzeichnis der im Gebiet zwischen Helmstedt und Magdeburg aufgefundenen Käfer.
1871 Arten sind darin verzeichnet. Es lag ihm nicht daran, die Tiere zu sammeln wie es früher Mode war, sondern die Lebensbedingungen der Tiere kennen zu lernen. Welche Zeit und Mühe, welche Aufmerksamkeit und welches Interesse er beim Aufsuchen und Auffinden der Tiere aufwandte, zeigt ein Blick ins Käferbuch, besonders auf die Fundorte.
Da sind aufgeführt: Moos des Weferlinger Kirchendaches, im Amtsgarten unter einem Stein usw.
Maximilian Wahnschaffe war ein Mann von nicht geringer Geistesbegabung. Er arbeitete nicht nur für sich, sondern auch für die Wissenschaft.
Wir sollten diese angesehene Weferlinger Persönlichkeit nicht vergessen!
Ehemaliges Grabkreuz von Maximilian Wahnschaffe auf dem Weferlinger Friedhof
Seine Grabstelle auf dem Weferlinger Friedhof ist leider nicht mehr erhalten. Sein Grabkreuz fiel einer Schrottsammlung zu DDR- Zeiten zum Opfer.
Die Mitgliederversammlung des Bürgervereins Weferlingen hat sich am 08.11.2013 entschieden, in Weferlingen auf der Grünfläche gegenüber der Sparkasse einen Gedenkstein zu Ehren von Maximilian Wahnschaffe aufzustellen. Die genaue Platzierung des Gedenksteines wurde in der Jahreshauptversammlung im Februar 2014 beschlossen.
Standortskizze des Gedenksteins
Aus Anlass seines 130. Todestages am 06. Oktober 2014, soll der Gedenkstein am 05.10.2014 eingeweiht werden.
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