Zu nasse Äcker und viel weniger Wild

OEBISFELDE Das Jahr 1924 war offensichtlich sehr nass und kein gutes Jahr für die Landwirtschaft.  Aus dem Drömling berichtete der Weferlinger Anzeiger Mitte November 1924. Infolge des hohen Wasserstandes in den Drömlingsgräben ist man hier allenthalben mit der Herbstbestellung zurück, war zu lesen. „Vielfach konnte man den Acker nicht umpflügen und ist so gezwungen, Sommergetreide zu säen. Auch im Frühjahr war die Bestellung nicht rechtzeitig möglich und so musste man noch Ende Mai und Anfang Juni Kartoffeln pflanzen.“ Dass dadurch die Ernte vielfach schlecht ausfallen musste, ließ sich nicht vermeiden, schlussfolgerte das Blatt und schrieb weiter: „Dazu faulen die Kartoffeln wie selten in einem Jahre vorher. Überall hat man die Mieten öffnen müssen und verlesen, damit nicht die gesunden Kartoffeln angesteckt werden.“

Gleichzeitig zog der Anzeiger auch eine Jagd-Bilanz. Die Jagd im Drömling falle fast überall schlecht aus, wie gar nicht anders zu erwarten war, fasste die Zeitung zusammen und schrieb konkreter: „Hasen gibt es vielleicht ein Viertel von denen im Vorjahr. Auch Hühner gab es sehr wenig, vielfach fand man Ketten von 6 – 8 Stück aus nur alten Hühnern. Die Bruten sind vielfach im Wasser verdorben.“ Auch die Entenjagd lasse von Jahr zu Jahr nach. Das Birkwild habe sich in einzelne noch dichte Wälder zurückgezogen und der Bestand an Fasanen sei durch zu starkes Abschießen dezimiert.