Ausstellung zum Museumstag im Museum Weferlingen war sehr gut besucht

André Muhs aus Weferlingen haben es Blechspielzeuge aus DDR-Produktion angetan. Zum Museumstag stellte er sein Hobby vor.

Von Carina Bosse / VolksstimmeAR-190529382.jpg&MaxW=505&ImageVersion=default&NCS_modified=20190523000000

Weferlingen l Reparieren, Aufbauen, wieder in Schuss bringen, das ist die Leidenschaft von André Muhs. Seit Anfang des neuen Jahrtausends sammelt er mechanische Blechspielzeuge aus DDR-Produktion. In seinem Gästezimmer daheim in Weferlingen sammeln sich die Raupen und Stapler samt Zubehör. Leicht „blecht“ er schonmal mehrere 100 Euro für eine Raupe oder einen Gabelstapler, echte Raritäten eben, denn sie werden seit Jahrzehnten nicht mehr hergestellt.IMG_7687

Hoch im Kurs stehen sogar die Verpackungen. Unglaublich, dass man in Sammlerkreisen für einen leeren Originalkarton schon einmal 300 Euro hinlegen muss, um ihn zu erstehen. „Davon gibt es nur noch drei bekannte Originalkartons“, zeigt André Muhe auf einen recht unscheinbaren Kasten, einer davon in Schönebeck, einer in Weferlingen in seiner eigenen Hand. Einen Karton hat er sogar noch nie geöffnet, das Fahrzeug samt Verpackung befindet sich im absoluten Neuzustand. Dass der Inhalt stimmt, hat ein Sammlerfreund aus Dresden herausgefunden. Er ließ den Karton im Rahmen eines Tages der offenen Tür in einem Klinikum röntgen. Da es sich um Blech handelt, sind die Umrisse des Inhalts sehr gut zur erkennen. Zwei Aufnahmen hat André Muhs davon in seinem Besitz.

Mit Dachbodenfund fing es an

Auf dem Dachboden der elterlichen vier Wände ist er einstmals erstmals fündig geworden. Das Spielzeug wieder heil zu bekommen und in Gange zu setzen, macht ihm Freude, doch es sollte noch eine Weile dauern, bis aus diesem Spaß echte Leidenschaft wurde. Zwei Kinder, Frau, Beruf und Haus verhinderten weitere Anschaffungen, auch Zeit fehlte ihm. Seit er von Magdeburg über Helmstedt und Grasleben in Weferlingen gelandet ist, findet er mehr Zeit und Muße für sein Hobby. Heute stöbert der „Raupendoktor“ gern im Internet, wird bei ebay oder in den Kleinanzeigen fündig. Eine ganze Vitrine zum Internationalen Museumstag im Heimat- und Apothekenmuseum füllten nagelneue Original-Ersatzteile solcher Spielzeuge, auf Hochglanz poliert und sofort bereit, verbaut zu werden. Es hat sich herumgesprochen, dass er repariert, immer mal wieder gibt es Anfragen zu solchen Aktionen. „Bloß nicht nachmalen, was original vorhanden ist“, sagt André Muhs. Diesen Kardinalfehler habe er nur einmal gemacht und daraus gelernt, denn damit ist das Original hinüber.EP-190529382.jpg&MaxW=620&ImageVersion=default&NCS_modified=20190523000000&filename

Sein weitester Einkauf stammt übrigens aus den USA, genauer aus Columbus in Ohio. Erst im April hatte André Muhs das Fahrzeug, eine Raupe, von dort erhalten, „in Schnäppchen – trotz saftigen Portos und Zollgebühren.“ Aber auch in Tschechien, Polen, den Niederlanden oder Italien wurde er schon fündig, meist über das Internet. Verkauft hat André Muhs schon bis Japan. Die Blechspielzeuge wurden oft ins Ausland verkauft, um für die DDR Devisen zu beschaffen. Da sind die mechanischen Spielzeuge dann oft hängengeblieben und irgendwann irgendwo versteckt vergessen worden.

Blockbatterien aus DDR-Zeit

Es tut André Muhs regelrecht weh, wenn er im Internet sieht, dass die Raritäten zu einem Schnäppchenpreis angeboten werden. „Die Anbieter wissen oft gar nicht, welche Besonderheit sie da in ihrem Besitz haben.“ Er hat sogar schon Fahrzeuge wiedergekauft, die einmal in seinem Besitz waren und von ihm wieder auf Vordermann gebracht worden sind. Das Modell aus den USA war übrigens trotz saftigem Porto und trotz Zoll ein echtes Schnäppchen, freut er sich.IMG_7694

Ältere Modelle sind meist in einem besseren Zustand als die Spielzeuge aus den 1980er Jahren. Das liegt ganz einfach daran, sagt André Muhs, dass zur späteren Zeit minderwertige Metalle verwendet worden sind. Sie rosten viel schneller, bei älteren Modellen beobachtet er Rost häufig nur dort, wo mal Batterien ausgelaufen sind. Apropos, die typischen Blockbatterien aus DDR-Zeiten gibt es ja mittlerweile nicht mehr, aber ähnliche aus anderer Herstellung. Die ordert er meistens gleich in größeren Chargen, um den Preis ein wenig zu drücken. Ältere Modelle sind schon mit Fächern für die heute typischen runden Batterien ausgestattet.IMG_7679

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