Geschichte bewahren und den Ort beleben

Beitrag der Volksstimme vom 25.01.2016 von Marita Bullmann.

Der Tag des offenen Denkmals zieht in Weferlingen alljährlich viele Menschen in den Ortskern, auch zum Mausoleum des Markgrafen. Foto: privat

Der Tag des offenen Denkmals zieht in Weferlingen alljährlich viele Menschen in den Ortskern, auch zum Mausoleum des Markgrafen. Foto: privat

Der Bürgerverein Weferlingen kann in diesem Jahr zwei Jubiläen begehen, eins davon ist sein 120. Geburtstag.

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Weferlingen

Seinen 120. Geburtstag kann der Bürgerverein Weferlingen in diesem Jahr begehen. Der Verein wurde zwar 2008 neu ins Leben gerufen, baut aber auf den Traditionen des Vereins auf, der über Jahrzehnte das Leben im Ort maßgeblich mitbestimmte. Durch die Fusion mit dem Kulturverein 2010 wurden Traditionen aufgenommen, die vom Bürgerverein auch über den früheren Kulturbund erhalten geblieben sind.

Hervorgegangen ist der Bürgerverein aus der 2006 gegründeten Arbeitsgruppe Fachwerkstraße. Das Ziel dieser Gruppe bestand darin, den Ort zu beleben, vor allem den geschichtlich interessanten Ortskern mit vielen Fachwerkbauten. Mehrere Häuser sind hier dem Verfall preisgegeben. Einige Hausbesitzer haben ihre Häuser aber auch mit viel Liebe restauriert. Davon würden sich die Vereinsmitglieder, inzwischen sind es mehr als 50 Mitglieder, noch mehr wünschen.

Fachwerkhäuser erhalten

Seit Januar 2008 gehört Weferlingen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fachwerkstädte an.

„Wir haben schon viel geschafft zur Belebung des Ortes“, sagt Gerald Wolters, Vorsitzender des Bürgervereins. Ein Postmeilenstein wurde restauriert und an einem günstigeren Platz nur wenige Meter von seinem ursprünglichen Standort wieder aufgestellt. Für den Heimatforscher und Insektenkundler Maximilian Wahnschaffe wurde ein Gedenkstein aufgestellt, sein Grab auf dem Weferlinger Friedhof wird hergerichtet.

Die Büste des Markgrafen Friedrich Christian von Kulmbach Bayreuth, die der Bürgerverein 1902 eingeweiht hatte, wurde restauriert. Die Sanierung des Mausoleums des Markgrafen an der evangelischen Kirche St. Lamberti ist die größte Aufgabe, die sich der Verein gestellt hat. Seit Jahren werden dafür Spenden gesammelt und Eigenmittel mit Aktionen erarbeitet.

Denkmale bewahren

Ein weiteres Denkmal soll noch geborgen und restauriert werden und einen neuen Standort erhalten. Dafür laufen die Vorbereitungen. Diese Zeugnisse aus früheren Zeiten müssen unbedingt bewahrt werden, meint der Vereinsvorsitzende, „sie erinnern an das Leben unserer Vorfahren und machen den Ort attraktiver.“ Nicht nur Gäste, sondern auch Einheimische bleiben beispielsweise an den Informationstafeln der Geschichtsmeile stehen, die Vereinsmitglieder an Häusern in Weferlingen und neben Gedenksteinen angebracht haben.

Auch das Heimat- und Apothekenmuseum, das der Bürgerverein betreibt, ermöglicht einen Blick in die Geschichte des Fleckens. Ein Blick vom Bergfried, dem „Grauen Hermann“, auf die waldreiche Umgebung macht deutlich, dass der Ort im Allertal ein wahres Kleinod ist. In der warmen Jahreszeit sind Museum und Aussichtsturm an zwei Sonntagen im Monat oder nach Absprache geöffnet. Höhepunkte sind der Internationale Museumstag am 22. Mai und die Süße Tour am 15. und 16. Oktober.

 

Dazu kommt der Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr unter dem Motto steht „Gemeinsam Denkmale erhalten.“

Angesichts der vielen Aufgaben, die von Jahr zu Jahr wachsen, wird der Bürgerverein in diesem Jahr kürzer treten und seine Kräfte stärker konzentrieren, kündigt der Vereinsvorsitzende an.

Leute in den Ortskern holen

Ganz wichtig ist dem Bürgerverein jedoch, dass der Ortskern weiter mit Veranstaltungen belebt wird. Dazu gehört der Tag des offenen Denkmals am 11. September, an dem der Ortskern zu einer großen Festmeile wird. Doch die finanziellen Belastungen müssen auf alle Beteiligten verteilt werden, bisher habe sie der Bürgerverein allein getragen. Dieser Aktionstag, den der Bürgerverein 2009 ins Leben gerufen hat, wird sehr gut besucht.

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