Zusammenschluss der hiesigen Handwerker 1921

Weferlingen. „Gestern Nachmittag versammelten sich etwa 30 selbständige Handwerker von hier und der Umgegend im Kronprinzen, um eine Ortsgruppe des Mitteldeutschen Handwerksbundes ins Leben zu rufen“, berichtete der Weferlinger Anzeiger am 16. Februar 1921.

Weiter hieß es: „Zu diesem Zwecke war das Vorstandsmitglied des Kreisverbandes Herr Fleischermeister Schumburg aus Magdeburg erschienen, der über die Ziele und Zwecke des Bundes Aufschluss gab und die Anwesenden von der Notwendigkeit eines Zusammenschlusses der Handwerksmeister überzeugte, so dass wohl fast alle Erschienenen der Ortsgruppe beitraten. Außerdem hatten schon andere vorher unterschrieben.

In den Vorstand wurden gewählt die Herren: Albert Borchers, 1. Vorsitzender; Ernst Hofmann, 2. Vorsitzender; Hermann Schöndube, Schriftführer; Friedrich Niewerth, stellvertretender Schriftführer; Jakob Strubel, Kassierer; Friedrich Thormeier, 2. Kassierer; Carl Riecke, Beisitzer.“

Der Weferlinger Anzeiger setzt mit einem großen Appell an alle Handwerker, die an diesem Nachmittag nicht dabei waren, seinen Beitrag fort: „Somit wäre wieder einmal der Anfang gemacht zu einem Zusammenschluss der hiesigen Handwerker, wie wir ihn hier schon einmal gehabt haben. Hoffentlich hat er länger Bestand als damals. Es gibt hier noch manchen, der sich überhaupt nicht um das Gedeihen seines Standes kümmert und glaubt, für sich allein weiter arbeiten zu können zu seinem eigenen und zum Schaden seiner Kollegen. Der Krieg und dessen Folgezeit haben auch das Wirtschaftsleben so verändert, dass sich ein Alleinstehender nicht mehr zurechtfindet. Wenn die Zahl der Gründungsversammlung auch nicht gerade günstig war (Herr Schumburg sprach am Vormittag in Walbeck, am Abend in Oebisfelde), so hätte man in Anbetracht der Wichtigkeit doch auf eine regere Beteiligung rechnen dürfen. Der Mittelstand ist so lange lebenskräftig, als er sich seines Wertes und seiner Unentbehrlichkeit für das Gedeihen eines Staates bewusst bleibt. Hoffentlich besinnen sich auch die Abseitsstehenden noch rechtzeitig.“