Orgelandacht würdigt Kirchenjubiläum und Sanierung des Mausoleums

Weferlingen. Mit einer Orgelandacht soll am nächsten Sonnabend, 4. Juli, um 17.30 Uhr an die Einweihung der St.-Lamberti-Kirche vor 300 Jahren erinnert werden. Gleichzeitig soll damit die Sanierung des Mausoleums des Markgrafen Friedrich Christian von Kulmbach-Bayreuth gewürdigt werden. Eine kleine Andacht für zwei große Ereignisse.

Doch eigentlich sollten in dieser Woche Vorbereitungen für ein großes Fest laufen. Und beide Gründe für dieses Fest liegen drei Jahrhunderte zurück. 1713 wurde der Grundstein für eine neue evangelische Kirche in Weferlingen gelegt. Die Familie der Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach, die 1706 nach Weferlingen gekommen war, hatte daran großen Anteil. Nach sieben Jahren Bauzeit wurde die Kirche geweiht. Fertiggestellt war sie damit jedoch noch nicht, dafür sollten noch mehrere Jahre ins Land gehen.

Das Mausoleum, das sich der 1708 in Weferlingen geborene Markgraf Friedrich Christian an der Südseite der Kirche erbauen ließ, entstand von 1766 bis 1768. Nach seinem ältesten Bruder Georg Friedrich Karl und seinem Neffen Friedrich regierte Friedrich Christian vom 6. Mai 1763 bis zu seinem Tod am 20. Januar 1769 in Kulmbach-Bayreuth. In dieser Zeit beauftragte er den Halberstädter Baumeister und Bildhauer Bartoli, das Grabmal zu bauen. Hier wollte er zur ewigen Ruhe gebettet werden. Doch seine Familie respektierte diesen Wunsch nicht und ließ seinen Sarg in die Familiengrabstätte im fränkischen Himmelkron bringen. Seine Verbundenheit zu seinem Geburtsort, in dem er nur wenige Jahre seiner Kindheit verbringen durfte, dokumentiert auch die Stiftung, die er 1756/57 für Weferlingen und Döhren ins Leben rief und die noch heute existiert.Collage

Da das Mausoleum außerordentlich sanierungsbedürftig war, hatte sich der Bürgerverein Weferlingen vor mehreren Jahren das Ziel gestellt, das barocke Denkmal restaurieren zu lassen. Im vergangenen Jahr konnte die Sanierung dank Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verbesserung der Präsentation und nachhaltigen Nutzung des kulturellen Erbes im Land Sachsen-Anhalt im Rahmen von CLLD in Angriff genommen werden.

Da das geplante Fest in diesem Jahr nicht stattfinden kann, soll es im nächsten Jahr nachgeholt werden. In der Andacht am Sonnabend um 17.30 Uhr wird die ordinierte Gemeindepädagogin Karen Simon-Malue kurz an den Anlass erinnern. Und Kantor Johannes Kirchberg wird dazu ein kleines Konzert an der Orgel geben.

Quelle: Volksstimme Haldensleben