Neue Pläne für weiteren Ausbau des Mausoleums

Der Bürgerverein Weferlingen fasst ein neues Ziel ins Auge, um das Mausoleum des Markgrafen Friedrich Christian von Kulmbach-Bayreuth zu erhalten und kulturell nutzen zu können. Dabei geht es zunächst um die Verglasung der Gitter an den Fenstern und der Tür.

„Wir konnten das Mausoleum vor dem Verfall retten, aber wir sind noch nicht fertig“, stellte Bernd Hoffmann vor einem knappen Jahr fest, als in der St.-Lamberti-Kirche mit einer Orgelandacht an die Weihe der Kirche vor 300 Jahren erinnert und die Sanierung des Mausoleums gewürdigt wurde. Die Corona-Pandemie hatte das geplante Markgrafenfest mit der offiziellen Würdigung beider Anlässe, mit einer Aufführung des Laientheaters und dem traditionellen Kinderfest verhindert.

So konnte Bernd Hoffmann vom Bürgerverein Weferlingen, der sich mit dem Vereinsvorsitzenden Heiko Kloß vorrangig um die Arbeiten am Mausoleum gekümmert hatte, nur in kleiner Runde Bilanz ziehen und die nächsten Ziele am Mausoleum aufzählen – Verglasung, Restaurierung der Gitter, Innenanstrich und Sanierung der Figur, die in Einzelteilen im Mausoleum liegt.

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Bernd Hoffmann (v.l.) vom Bürgerverein, Thorsten Neitzel von der unteren Denkmalschutzbehörde, Nora Ruland vom Landesamt für Denkmalpflege, Bürgervereins-Vorsitzender Heiko Kloß, Christine Pieper vom Landesamt für Denkmalpflege, Christine Sobczyk vom Gemeindekirchenrat und Heike Bernstorff, Schatzmeisterin des Bürgervereins, haben im Mausoleum über Arbeiten im Innenraum beraten.

Im Mausoleum berichtete Heiko Kloß jetzt Nora Ruland, Sachgebietsleiterin Restaurierung vom Landesamt für Denkmalpflege Halle, ihrer Kollegin Christine Pieper, zuständig für Wandmalerei und Architekturoberflächen, und Thorsten Neitzel, Mitarbeiter der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Börde, von den Plänen des Bürgervereins. Auch Heike Bernstorff, Schatzmeisterin des Bürgervereins, und Christine Sobczyk, Vorsitzende des Gemeindekirchenrats, waren bei dem Treffen zugegen.

Markgraf Friedrich Christian von Kulmbach-Bayreuth, der 1708 in Weferlingen geboren wurde, hatte sich das Mausoleum in Erinnerung an seine glücklichen Kinderjahre bauen lassen. Beigesetzt wurde er jedoch in der Familiengrabstätte im fränkischen Himmelkron. Nicht nur das Mausoleum und die Büste davor, die der Bürgerverein Anfang des 20. Jahrhunderts errichten ließ, zeugen heute noch vom Markgrafen. Erhalten ist auch die von ihm begründete Markgräflich Kulmbach-Bayreuthsche Stiftung, die sozialen Zwecken gewidmet ist. Nach einem großen Fest zum 300. Geburtstag des Markgrafen hat der wiedergegründete Bürgerverein auch das einst traditionelle Kinderfest zum Geburtstag des Markgrafen am 17. Juli wieder ins Leben gerufen. Und der Verein hat dem Markgrafen und seiner Familie wieder Leben eingehaucht. In Weferlingen und bei verschiedenen Anlässen im Landkreis künden sie seither von der Weferlinger Geschichte.

Mehr Wissen über die Familie und das Leben in Weferlingen zu jener Zeit will der Bürgerverein mit wechselnden Ausstellungen im Mausoleum vermitteln, berichtete der Vereinsvorsitzende den Gästen. Das sei derzeit jedoch nicht möglich. Der Innenraum sei nur mit einfachem Draht vor den beiden Fenstern und der Tür gesichert. Das reiche jedoch nicht aus. Der Bürgerverein wolle Fenster und Tür verglasen und den Innenraum restaurieren lassen, erläuterte Heiko Kloß.

Nora Ruland empfahl, die Verglasung der Fenster direkt hinter dem Gitter, so nah wie möglich, anzubringen. Der Raum dürfe nicht völlig luftdicht abgeschlossen werden. Ein Luftwechsel müsse erfolgen können. Ähnlich sehe es mit der Tür aus. „Der Eingriff muss so minimal wie möglich sein“, stellte sie fest. Darauf müsse auch bei der Auswahl des Glases geachtet werden. Sie verwies ebenso darauf, dass die zerbrochene Figur, die ursprünglich auf dem Dach gestanden hatte, im Mausoleum bleiben müsse. Das sei auch Anliegen des Vereins, stimmte der Vorsitzende zu. Die Restaurierung der Figur sei jetzt noch nicht möglich.

Nötig sei eine restauratorische Untersuchung des Innenraums, um festzustellen, was sich unter dem jetzigen Putz versteckt, merkte Christine Pieper an. An einigen Stellen seien ältere Putze sichtbar. Die Renovierungsmaßnahmen sollten auf die Sandsteinsäulen abgestimmt werden. Für die Vorhaben muss der Verein schließlich eine denkmalrechtliche Genehmigung beantragen. Dazu sind der restauratorische Befund sowie ein Vorschlag für die Verglasung nötig.

Quelle: M.Bullmann (Volksstimme)