Kirschen für die Königin

Kirschkönigin Astrid hat die Regentschaft von ihrer Vorgängerin Judy übernommen und wirbt nun für Weferlingen. 2008 hat der Bürgerverein zum ersten Mal eine Kirschkönigin gekrönt.kirschkönigin 20.06.21

Neugierig probiert die Weferlinger Kirschkönigin Astrid die Kirschen am Baum vor der Bibliothek und dem Heimat- und Apothekenmuseum und stellt fest, dass sie schon schmecken. Diesen Baum hatte der Bürgerverein Weferlingen für die erste Kirschkönigin des Ortes gepflanzt. Königin Christin wurde 2008 gekürt, in dem Jahr, als der 300. Geburtstag des Markgrafen Friedrich Christian von Kulmbach-Bayreuth mit einem riesengroßen Fest gefeiert wurde. Seither wird der Weferlinger Geschichte noch mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Die Idee, eine Kirschkönigin zu küren, entstand mit Blick auf eine frühere Tradition in Weferlingen, den einstigen Kirschenmarkt.

Der Kirschenmarkt war ein normaler Wochenmarkt jeweils in der zweiten Julihälfte, nur mit der Besonderheit, dass es dann auch viele Kirschen zu kaufen gab. Doch immer klappte das nicht. So berichtete der Weferlinger Anzeiger am 22. Juli 1917 von Markttagen, bei denen von Kriegszeit nichts zu spüren war: „Nur das gab es nicht, was diesem Markt den Namen gegeben hat – Kirschen: es war ein Kirschenmarkt ohne Kirschen. Die Leute, die glaubten, dass wir in diesem Jahre eine späte Ernte haben würden, haben sich getäuscht; es ist alles früher reif geworden, auch die Kirschen, so dass diese nicht mehr zu haben sind.“

Gegenwärtig jedenfalls kann man im Vorbeigehen Kirschen naschen vom Baum, der Kirschkönigin Christin gewidmet ist. Ein paar Sonnentage könnten die Früchte aber noch brauchen. Der Baum daneben, der für Kirschkönigin Heidi gepflanzt wurde, muss allerdings noch länger von der Sonne beschienen werden. Weitere Kirschbäume hat der Bürgerverein am Rand der Allerwiese gepflanzt, und zwar für die weiteren Kirschköniginnen. Nach Christin und Heidi wurden noch Maria, Celina und Judy gekürt, bevor Astrid die Königswürde übernahm.

Einige Königinnen waren länger als ein Jahr im Amt. Das hat auch Astrid Becker vor. Sie hofft, dass sie jetzt auch mehr für Weferlingen und seine Geschichte werben kann. Kirschen isst sie übrigens wirklich gern, allerdings nur dann, wenn sie in hiesigen Gefilden auch tatsächlich reifen.

Quelle: M.Bullmann